CHIO AACHEN 2017 aktuell

 

 

Vielseitigkeit: Schwarz-Rot-Gold-Festival im DHL-Preis
Sieg fürs Team und Ingrid Klimke im Einzel

Aachen, 21. Juli 2017

Mission possible! „Wir holen uns den Cup zurück“, war die Ansage des deutschen Bundestrainers der Vielseitigkeitsreiter, Hans Melzer, für den DHL-Preis beim CHIO Aachen gewesen. Seine Reiter haben geliefert.

Ingrid Klimke mit Horse Ware Hale Bob OLD, Michael Jung auf La Biosthetique-Sam FBW, Sandra Auffarth mit Opgun Louvo – das Dreamteam hat mal wieder gesiegt. Und Zuwachs bekommen. Josefa Sommer und der selbst gezogene und ausgebildete Hamilton haben bei ihrem ersten Auftritt in der Soers die Erwartungen voll erfüllt. „Es ist unglaublich, hier dabei zu sein, mit diesen drei Helden!“, so ihr kurzes und doch beredtes Fazit auf dem Podium der Pressekonferenz, nachdem sie im Gelände eine Runde ohne Hindernis-, lediglich mit einigen Zeitfehlern geliefert hatte. „Josefa war heute unser Pathfinder und das hat sie super gemacht!“, lobte der Bundestrainer die Newcomerin.

Mit 107 Minuspunkten siegte das deutsche Team mit überwältigendem Vorsprung vor den Vorjahressiegern aus Australien, die es auf 152,60 Minuspunkte brachten. Für das Team sprach der in der Einzelwertung mit dem Holsteiner CP Qualified Drittplatzierte Shane Rose: „Es ist keine Schande, Platz zwei hinter den Deutschen zu belegen. Dieses Team ist seit Jahren nicht aufzuhalten. Ich freue mich total und bin dankbar, hier in Aachen reiten zu können. Die Bedingungen, wie sich um uns gekümmert wird – ich wünschte, es gäbe mehr Turniere wie dieses auf der Welt.“ Mit ihm in der Mannschaft ritten Christopher Burton auf Nobilis (Platz sechs/40,60 Minuspunkte), Katja Weimann auf BP Cosmopolitan (Rang 22/74,50) sowie Emma McNab mit Fernhill Tabasco (Rang 28/85,40). Rang drei belegten mit 160,60 Minuspunkten in Summe die Schweden, die nur mit drei Paaren angetreten waren, sich also kein Streichergebnis leisten durften. Das benötigten sie aber auch gar nicht. Die Olympia-Silbermedaillengewinnerin von London 2012, Sara Algotsson Ostholt, wurde mit Reality Elfte (47,80), direkt vor ihrer Teamkollegin Louise Svensson Jähde auf Wieloch‘s Utah Sun (48,20). Niklas Lindbäck und Focus Filiocus wurden 20. (64,60 Minuspunkte).

Ingrid Klimkes zweiter Sieg

Reitmeisterin Ingrid Klimke hat zum zweiten Mal in ihrer Karriere den DHL-Preis gewonnen. Nachdem sie ihre Weltmeisterin SAP Escada FRH, Partnerin ihres Erfolges 2015, vor wenigen Monaten in die Zucht verabschiedet hat, ist Bobby die Nummer eins, mit bürgerlichem Namen Horseware Hale Bob OLD. Und der tut wirklich alles, was in seinen Möglichkeiten steht, um diesem Status gerecht zu werden. Nach einer Dressur Marke Klimke (34,50 Minuspunkte) passte Bobby gut auf, dass im Springen und im Gelände kein weiterer Minuspunkt sein Gesamtergebnis beschmutzte und sicherte seiner Reiterin so den Sieg. Gerade mal zwei Zehntel trennten die dreifachen Olympiasieger Michael Jung und La Biosthetique-Sam FBW vom Siegerpaar.

Über den Kurs war im Vorfeld viel diskutiert worden. Bundestrainer Hans Melzer sagte im Vorfeld: „Championatswürdig! Es wird schwierig sein, in der Zeit zu bleiben.“ Das gelang vier Reitern. Im Nachhinein erklärte Melzer nun: „Die Bedingungen waren top, der Boden super! Da kann man dann auch schneller reiten, ohne dass man Verletzungen riskiert.“ Michael Jung sagte: „Ich fand das Gelände nicht schwieriger als in den Vorjahren. Dadurch, dass der Beginn verändert wurde, konnte man schneller losreiten und kam so gut rein.“ Ingrid Klimke, die als letzte dran war und alleine auf dem Vorbereitungsplatz auf ihren Start warten musste, bestätigte: „Bobby wäre am liebsten direkt hinter Sam hinterher und hat am Anfang so losgelegt, dass wir erst viel schneller waren als geplant.“ Aber viel Galopptraining zuhause hatte dafür gesorgt, dass die beiden bis zum Schluss noch genug Energie hatten, um den Sieg sicher ins Ziel zu bringen.

Der drittplatzierte Shane Rose beschrieb: „Der Kurs war so aufgebaut, dass die Pferde umso sicherer wurden, je besser man ritt. Die schwierigen Abfragen waren dann kein Problem mehr.“Turnierleiter Frank Kemperman sprach dem Aufbauer Rüdiger Schwarz und seinem Team einen großen Dank aus, die dafür gesorgt hatten, dass pünktlich zum heutigen Geländetag, Teilnehmer und Zuschauer ideale Bedingungen vorfanden. Außerdem konnte er berichten, dass bei den sechs Paaren, die vorzeitig ausscheiden mussten, Reiter und Pferde wohlauf sind.


Mercedes Benz-Nationenpreis – Deutschland macht‘s nochmal!

Aachen, 20. Juli 2017

In Aachen werden Geschichten geschrieben und Helden gemacht! So wie am Abend des Mercedes-Benz Nationenpreises beim CHIO Aachen 2017, als Deutschland zum zweiten Mal hintereinander diese Traditionsprüfung gewinnen konnte. Und wie! Keinen einzigen Fehlerpunkt musste sich die Mannschaft von Bundestrainer Otto Becker anrechnen lassen.

Becker hatte heute auf drei erfahrene Paare gesetzt – Marcus Ehning mit Pret a Tout, Philipp Weishaupt und LB Convall, Marco Kutscher mit Clenur – sowie einen Youngster: Maurice Tebbel, 23 Jahre jung. Sein Pferd: Chacco‘s Son, auch erst zehnjährig. Diese beiden avancierten heute Abend zu den Helden von Aachen. Doppelnull beim ersten Nationenpreis-Auftritt in der Soers! Nicht mal in die Nähe einer Stange kamen sie. Es war, als wüsste Chacco‘s Son, worum es geht. Die Rechnung des Bundestrainers war aufgegangen. „Es ist einfach unglaublich!“, freute er sich, „ich bin so stolz auf die Truppe! Hier in Aachen zu gewinnen, ist einfach etwas Besonderes. Und Maurice – als er zum zweiten Mal null durchs Ziel ritt, musste ich mir fast ein Tränchen wegwischen.“

Es war ein emotionaler Abend in Aachen. Vor allem auch für Maurice Tebbel. Schon im ersten Umlauf riss er nach dem letzten Hindernis die Arme jubelnd in die Luft und anschließend seinem Chacco‘s Son um den Hals. „Man träumt natürlich davon, aber wenn es dann so gut läuft, das ist einfach unbeschreiblich.“ Maurice konnte es offenbar noch gar nicht so richtig glauben, was da gerade passiert war. Zumal er bei der Besichtigung des Parcours vor allem einen Gedanken hatte: „Hoch!“ Da sei man froh, ein Pferd wie Chacco‘s Son zu haben, zollte er seinem vierbeinigen Partner Respekt. Die beiden kennen sich in- und auswendig. Als Fohlen kam der Hengst zu Tebbels. Maurice hat ihn selbst bei der Körung vorgestellt und ihn über Jungpferdeprüfungen in den großen Sport gebracht. Schon im vergangenen Jahr waren sie hier in Aachen in der großen Tour am Start und wurden auf Anhieb Zweite im Preis von Nordrhein-Westfalen. Und nun saß er auf dem Podium der Pressekonferenz des Mercedes-Benz Nationenpreises, Seite an Seite mit seinem großen Vorbild Marcus Ehning. Als Sieger. Mehr geht nicht. Außer vielleicht am Sonntag. Denn dann wird er im Rolex Grand Prix erneut angreifen.

Marcus Ehning war nicht minder glücklich über seine zwei fehlerfreien Runden mit Pret a Tout. Aber er kennt diese Situation ja schon, 2016 lief es nämlich genau so. Ach nein, nicht ganz: „Es ist eine Schande, dass Ludger (Beerbaum, Anm. d. Red.) nicht mehr dabei ist! Jetzt bin ich der älteste hier!“ Ein „rundum perfekter Tag“ war dies heute vor allem auch für Philipp Weishaupt. Der hatte nämlich auch noch Geburtstag und stellte fest: „Dieser Sieg ist das beste Geburtstagsgeschenk ever!“ Außerdem haben sicherlich noch nie 40.000 Leute für ihn „Happy Birthday“ gesungen, so wie heute, als er auch das letzte Hindernis im zweiten Umlauf fehlerfrei überwunden und damit den Sieg für Deutschland gesichert hatte. Darüber hinaus sah sein fantastischer L.B. Convall so aus, als könne er am Sonntag seinen Vorjahreserfolg im Rolex Grand Prix von Aachen definitiv noch einmal wiederholen.

Einzig bei Marco Kutscher und Clenur lief es nicht so richtig rund. Zu Abwürfen gesellte sich im ersten Umlauf auch noch eine Verweigerung am Wassergraben. Kutscher nahm es mit Humor: „Ich muss mich bei meinen Teamkollegen bedanken. Mein Job war es heute, das Ganze spannend zu machen!“

Pattsituation

Platz zwei teilten sich zwei Teams, die USA und die Schweiz mit jeweils acht Fehlerpunkten. Nachdem in Runde eins noch einige Teams mit fehlerfreien Ritten glänzten, häuften sich die Fehler in Runde zwei. Allerdings waren die Reiter sich einig, dass der Parcours von Frank Rothenberger zwar knifflig, aber fair war.Für die Schweiz ritten Werner Muff auf Daimler (0/0), Martin Fuchs mit Clooney (4/8), Nadja Peter Steiner mit Saura de Fondcombe (0/8) sowie Steve Guerdat und Hannah (0/0). Equipechef Andy Kistler betonte, wie stolz er auf sein Team sei, vor allem die Quotenfrau im Team. Für sie war es nämlich der allererste Aachen-Start. „Klar wäre es super gewesen, zu gewinnen. Aber Platz zwei ist auch fantastisch!“, so Kistler.

Das sah auch Robert Ridland, der Equipechef der USA, so. Er hatte Kent Farrington aus Gazelle (8/0), Elizabeth Madden mit Coach (8/8), Laura Kraut auf Zeremonie (0/0) sowie McLain Ward mit HH Azur (0/0) an den Start gebracht. Sein Fazit stand für das, was 40.000 Zuschauer mit nach Hause genommen haben: „Was wir hier gesehen haben, war Sport auf dem allerhöchsten Niveau. Besser geht es nicht. Und wir sind dankbar, dabei sein zu können!“

 

It‘s (L)amazing! Eric Lamaze erneut Sieger im Turkish Airlines-Preis von Europa

Aachen, 19. Juli 2017

Wenn Kanadas Eric Lamaze und die ebenso kleine wie flinke Hannoveraner Stute Fine Lady im Stechen sind, muss die Konkurrenz sich warm anziehen. So auch heute, als die beiden ihren Erfolg im Turkish Airlines-Preis von Europa vom Vorjahr wiederholten. Und das unter Ausnahmebedingungen beim CHIO Aachen. Unwetterwarnungen, plötzlich einsetzender Sturm und Starkregen, begleitet von Blitz und Donner, sorgten dafür, dass alle Prüfungen unterbrochen werden mussten.

So auch der Turkish Airlines-Preis von Europa. Trotzdem schafften es 20 Paare ins Stechen. Und damit 19 Paare, die versuchten, den Vorjahressiegern Eric Lamaze und Fine Lady keinen zweiten Sieg in diesem ersten Highlight des CHIO Aachen 2017 zu überlassen. Vergeblich. Auch 2017 läuteten die Bronzemedaillengewinner der Olympischen Spiele 2016 ihr Turnier mit einem Sieg ein. Lamaze und Fine Lady erreichten das Ziel nach 42,97 Sekunden – eine Zeit, die zu schlagen ist, wie Spaniens Sergio Alvarez Moya und Arrayan zeigten, die nach 42,27 Sekunden durch die Lichtschranke galoppierten. Allerdings nahmen sie unterwegs eine Stange mit.

Das passierte Fine Lady nicht. Die kleine Stute wächst scheinbar in jedem Springen über sich selbst hinaus. Wo andere mit großem Galoppsprung Zeit gewinnen oder manchmal eben auch verlieren, macht sie mit ihrer Wendigkeit Sekunden gut. Im vergangenen Jahr hatte Eric Lamaze aus Rücksicht auf die anstehenden Olympischen Spiele auf einen Start im Rolex Grand Prix verzichtet. In diesem Jahr nimmt er Kurs auf das Sonntags-Highlight: „Der Plan war, dass ich sie, wenn sie heute gut geht, am Sonntag im Grand Prix reite.“ Und gut gegangen war sie ja!

Das allerdings war heute wirklich nicht einfach, wie der zweitplatzierte Ludger Beerbaum betonte. Er selbst hatte Glück. Bei seinen Starts auf der Holsteiner Stute Chiara blieb das Wetter zahm. Da hatten andere Kollegen größeres Pech: „Der Himmel war ja schon die ganze Zeit schwarz. Das macht den Pferden Angst! Und dann die Geräusche der Hufe nach dem Regen auf dem durchnässten Boden. Besonders für die jüngeren Pferde ist das schwierig. Wären die äußeren Bedingungen besser gewesen, hätten wir zwei, drei Nuller mehr gehabt.“ Allerdings betonte Beerbaum auch, dass das Bestmögliche getan wurde, um Pferde, Reiter und Zuschauer zu schützen. Ludger Beerbaum und den Sieger trennte fast eine Sekunde.

Hauchdünn war hingegen der Abstand zum drittplatzierten Iren Bertram Allen auf Molly Malone V. Lediglich eine hundertstel Sekunde trennte die beiden voneinander – nicht einmal ein Wimpernschlag, der in diesem Fall 5000 Euro wert war. Geärgert hatte sich Allen darüber aber nicht. Er habe das gar nicht realisiert, gab er zu. Sein Lob galt heute seinem Pferd, der 13-jährigen Kannan-Tochter, der er schon so manchen Sieg zu verdanken hat – auch bei Witterungsbedingungen wie den heutigen. 20 Paare im Stechen – auch das warf Fragen auf. Die Erklärung von Eric Lamaze leuchtete ein: „Es war das Eröffnungsspringen für die Major-Prüfungen, also war zu erwarten, dass es schwierig werden würde. Aber hier starten die besten Reiter der Welt, daher gibt es immer einige Null-Fehler-Ritte. Es ist schwierig für Frank (Rothenberger, Anm. d. Red.), einen Parcours zu bauen, mit dem er genau die richtige Anzahl fehlerfreier Ritte bekommt. Es war ein fairer Kurs.“

 

Media Night beim CHIO Aachen: Die Party nach der Party

Aachen, 19. Juli 2017

Von der Party-Band zur Party-Night: Während gestern am späten Abend im Hauptstadion die Hermes House Band am Ende der Eröffnungsfeier noch die letzten Zugaben spielte, begann im „Champions´ Circle“ ein echter CHIO Aachen-Klassiker: Die Media Night.

Schauspielerin Veronika Ferres kam ins Grübeln. Auf was sie sich denn am meisten freute, wollten die Journalisten am Roten Teppich wissen. „Auf die ganzen Pferde und Sportler“, sagte sie, „aber auch auf meinen Freund Michael Mronz. Und darauf, mit der Kutsche ins Hauptstadion zu fahren.“ Hier ehrte sie Isabell Werth mit dem „Silbernen Pferd“, „eine Sportlerin, die ich so sehr verehre“.  Auch Schauspielerin Mariella Ahrens war in die Soers gekommen, ebenso wie der neue Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, Armnin Laschet. Mit-Gastgeber Hermann Bühlbecker hatte die Schauspielerin Isabelle Huppert mit nach Aachen gebracht. Die Gäste aus dem öffentlichen Leben, Sport, Politik, Wirtschaft und Medien hatten zuvor gemeinsam mit 40.000 Zuschauern im ausverkauften Hauptstadion die spektakuläre Eröffnungsfeier rund um das diesjährige Partnerland Niederlande verfolgt. Bis spät in die Nacht wurde dann noch beim erlesenene Catering von „Do&Co“ aus Wien die außergewöhnliche CHIO Aachen-Atmosphäre gefeiert.

 

Eröffnungsfeier: Volle Hütte, tolle Stimmung

Aachen, 18. Juli 2017

Volle Hütte, tolle Stimmung, was für eine Eröffnung des CHIO Aachen 2017. Rund 170 Pferde und 790 Personen, dazu Kutschen, Wohnwagen machten den offiziellen Auftakt des Weltfests des Pferdesports zu einem außergewöhnlichen Abend im Hauptstadion.

„Welkom Nederland“ lautete das Motto an diesem Abend. Und das war nicht nur auf den Tribünen spürbar, sondern auch auf dem „Heiligen Rasen“. Schon vor der Eröffnung stimmte ein nostalgisches Grenzszenario am Dreiländereck auf dem Rasen auf die Show ein. Bilder aus längst vergangenen Zeiten  wurden wieder lebendig: Schmuggler, Zöllner, Barrieren, Schlagbäume und viel mehr.

Doch mit der folgenden Dressur- und Springquadrille, die von jungen deutschen und niederländischen Reitern präsentiert wurde, verschwammen diese Grenzen mehr und mehr. Und die etwas unkonventionelle Eröffnungsansprache des Springreiterduos Ludger Beerbaum und Jeroen Dubbeldam hoch zu Ross inmitten der Repräsentanten der teilnehmenden Nationen ließ diese Grenzen voll und ganz schwinden. „Für euch ist das hier ja eigentlich genauso ein Heimspiel wie für uns“, so Beerbaum. Dubbeldam schloss sich an: „Ja, ich fühle mich hier zu Hause. Insbesondere das Publikum zollt jedem Reiter großen Respekt. Das ist großartig.“

Wenn man an die Niederlande denkt, darf das Königshaus natürlich auch nicht fehlen. Dieses entsandte seine Königlichen Stallungen in die Soers, mitsamt prunkvollen Kutschen, Vorreitern und Eskorte, musikalisch begleitet von der niederländischen Polizeikapelle. Etwas rasanter ging es unter dem Motto „Schluss mit lustig“ beim „Kick, Jump & Drive“ zu, bei dem sich ein deutsches und ein niederländisches Team aus Vierspännerfahrern und Springreitern ein spannendes Duell lieferten. Natürlich waren auch wunderschöne Friesen, die bekannteste Pferderasse aus den Niederlanden, mit von der Partie. Sie schlossen sich als große Quadrille zusammen und die niederländische Werbe-Ikone „Frau Antje“ zeigte, dass auch sie im Sattel eines Friesen eine gute Figur macht. Ein vornehmlich orange geschmückter Fahrradkorso, Drehorgeln, Stelzenläufer in Tulpenkostümen und viele weitere Schaubilder verwandelten die Soers tatsächlich kurzerhand in ein Fleckchen „Holland“.

Auch der frischgebackene NRW-Ministerpräsident Armin Laschet und sein Amtskollege auf niederländischer Seite – Theo Bovens, Gouverneur von Limburg – ließen sich diesen Spaß nicht entgehen, indem sie sichtlich amüsiert in einer Wohnwagen-Kutsche in die Arena einfuhren. Die 90-minütige Eröffnungsfeier endete mit einem musikalischen Highlight: Die niederländische Partyformation „Hermes House Band“ heizte den Zuschauern zum Schluss noch einmal ordentlich ein. Hartelijk bedankt Nederland!
 
Voltigieren: Überragender Sport, großartige Stimmung

Aachen, 16. Juli 2017

Was für ein Finale für die Voltigierer beim CHIO Aachen 2017! Die Albert-Vahle-Halle war bis auf den letzten Platz besetzt und die Fans sorgten derart für Stimmung, dass manch einer sich sogar die Ohren zuhalten musste.

Das erste Highlight des Tages war der Pas de Deux, der Tanz der Paare auf dem Pferderücken. Vier Duos, von denen jedes hätte gewinnen können, machten den Preis der Sparkasse unter sich aus. Der Sieg ging mit 8,757 Punkten nach Italien, an die Weltcup-Sieger Silvia Stopazzini und Lorenzo Lupacchini auf Rosenstolz an der Longe von Laura Carnabuci. Zu ihrer überragenden Kür mit feurigen Latino-Rhythmen gibt es eine besondere Geschichte. Seit etwa einem Jahr sind Stopazzini und Lupacchini ein sportliches Paar. In früheren Zeiten hatte man ihnen oft gesagt, sie turnten zu langsam auf dem Pferd. Das wollten sie ändern. Gesagt, getan. Sowohl Choreografie als auch die Wahl der Stücke war ihr ureigenstes Werk. Selbst die Longenführerin war (positiv) überrascht davon, was ihre Athleten da kreiert haben. Das Ergebnis ist eine exzellente Show, bei der nicht nur die Musik einen vom Hocker reißt, sondern auch die akrobatische Interpretation.

Die silberne Schleife sicherten sich Torben Jacobs und Theresa-Sophie Bresch auf Holiday on Ice (Longe: Alexandra Knauf) mit 8,473 Punkten. Rang drei ging ebenfalls nach Deutschland, an Timo Gerdes und Jolina Ossenberg-Engels auf Caram (Longe: Claudia Döller-Ossenberg-Engels, 8,448 Punkte). Vierte wurden die Sieger des Vorjahres, die Österreicher Theresa Thiel und Stefan Csandl mit Crossino an der Longe von Karin Böhmer und 8,252 Punkten insgesamt. Es war das erste Mal, dass an diesem Wochenende beim CHIO Aachen nicht die deutsche Nationalhymne ertönte – für Bundestrainerin Ulla Ramge kein Problem: „Im Gegenteil, für den Sport ist es gut!“ Außerdem berichtete sie: „Torben und Theresa waren auf einem Reservepferd am Start, Timo und Jolina haben ein ganz neues Pferd und steigern sich derzeit von Prüfung zu Prüfung. Wir haben also allen Grund, zufrieden zu sein!“ 

Nationenpreis: Deutschland nicht zu toppen im Preis der Sparkasse 

Richtig spannend wurde es im Nationenpreis. Der geriet zu einem Duell zwischen den Teams Deutschland I und Deutschland II. Die erste Mannschaft wurde vertreten durch Sarah Kay und Erik Oese als Einzelvoltigierer sowie dem Team NORKA vom VV Köln Dünnwald. Deutschland II setzte sich zusammen aus den beiden Damen Kristina Boe und Janika Derks sowie dem RSV Neuss-Grimlinghausen.

Am Ende setzte Deutschland II sich gegen Deutschland I durch. Kristina Boe verriet die Taktik: „In diesem Jahr waren die Mannschaften sehr ausgeglichen. Darum haben wir schon gestern gesagt, wir werden kämpfen.“ Und das taten sie! Janika Derks turnte ihr Programm so geschmeidig und präzise durch, wie das Motto „Das Leben einer Katze“ es verlangt. Und Kristina Boe alias Rey aus Star Wars? Ja, die Macht war mit ihr, als sie ihr extra schwieriges Programm ohne Patzer und perfekt auf die Musik abgestimmt durchzog.Und dann kam der RSV Neuss-Grimlighausen mit „Alice im Wunderland“. Gestern hatte sich das junge  Neusser Team, das erst seit einem Jahr zusammenarbeitet, der Lokalkonkurrenz aus dem Rheinland, dem Team NORKA vom VV Köln-Dünnwald, noch geschlagen geben müssen. Heute turnte das Team wie entfesselt, riskierte alles und gewann alles. 9,035 lautete die Bewertung der Richter. Weltklasse. Mit 26,608 Punkten insgesamt ließ Deutschland II die Konkurrenz aus dem eigenen Land hinter sich. Deutschland I kam auf 26,121 Zähler und ließ damit die drittplatzierten Italiener noch einmal deutlich hinter sich, die es auf 25,531 Punkte brachten. Enttäuschung bei Deutschland I? „Etwas schon“, gab Justin van Gerven zu, der in der Gruppe mitgeturnt hatte. „Aber am Ende haben wir trotzdem eine super Leistung abgeliefert und es waren Kleinigkeiten, die uns trennten.“

Trösten mögen die Worte von Bundestrainerin Ramge: „Alle haben gezeigt, dass sie super Nerven haben. Auf keinem Turnier der Welt herrscht eine solche Atmosphäre wie hier beim CHIO Aachen. Wer hier gut ist, ist überall gut.“ Das erste CHIO Aachen-Wochenende 2017 ist vorbei und Turnierleiter Frank Kempermann kann mehr als zufrieden sein mit dem Ergebnis – großer Sport, ausverkauftes Haus sowohl am Samstag als auch am Sonntag, 30.000 Besucher des Tags der offenen Tür am „Soerser Sonntag“ und zwei ebenfalls ausverkaufte „Pferd und Sinfonie“-Abende. Das macht Lust auf mehr in den kommenden Tagen!

 

 

Soerser Sonntag: Volles Haus, tolles Programm

Aachen, 16. Juli 2017

Wer braucht schon Urlaub in der Ferne, wenn am ersten Wochenende der Sommerferien der „Soerser Sonntag“ im Rahmen des CHIO Aachen 2017 (14. bis 23. Juli) auf das Turniergelände in der Soers lockt? Das dachten sich wohl auch die rund 30.000 Besucher, die heute auf das traditionsreiche Terrain an der Krefelder Straße strömten und durch die Ladenstraßen schlenderten. Das Schöne: Auch das Wetter spielte mit – ein bisschen Sonne, ein paar Wölkchen, angenehme Temperaturen – und das wichtigste: kein Regen.

Der „Tag der offenen Tür“, zu dem der CHIO Aachen-Organisator Aachen-Laurensberger Rennverein e. V. (ALRV) alle Interessierten bei freiem Eintritt auch 2017 einlud, wurde bereits 1998 ins Leben gerufen. Eigentlich war er als einmaliges Event geplant. Gleich bei seiner Premiere kam er bei den Besuchern jedoch so gut an, dass er fester Bestandteil des Weltfests des Pferdesports wurde. Seitdem hat er nichts von seinem Reiz verloren, das bewies auch der heutige Sonntag. Shopping-Vergnügen und kulinarische Genüsse im CHIO Aachen-Village mit mehr als 210 internationalen Ausstellern und zahlreichen Gastronomen auf der einen Seite, ein kunterbuntes Programm an vielen Ecken auf dem Turniergelände auf der anderen Seite – der perfekte Sonntagsausflug für die ganze Familie. „Es ist toll zu sehen, wie sehr die Aachener den Soerser Sonntag annehmen“, so Turnierleiter Frank Kemperman.

Los ging es bereits um 11.30 Uhr mit einem festlichen ökumenischen Gottesdienst unter freiem Himmel im Deutsche Bank Stadion. Die offizielle Eröffnung des „Soerser Sonntags“ mit dem Startschuss für das abwechslungsreiche Rahmenprogramm erfolgte um 13 Uhr auf dem Trainingsplatz Springen. Wer einen der begehrten Plätze am Rande des Grüns ergattert hatte, konnte sich glücklich schätzen. Denn es gab viel zu sehen: Deutsche Reitponys, töltende Isländer und Friesen, eine Show mit Pferden und Falken, ein Mini Traber Rennen, eine rasante Springquadrille, spannende Einblicke in das Training von Fahrpferden mit dem Fahrer Andreas Wintgens und Dog Agility mit Europameisterin Christian Kuko. Insbesondere die kleinen Besucher konnten sich auf weitere Highlights wie Ponyreiten, Kinderschminken, die Spiele- und Aktionsanhänger der Rheinischen Landjugend entlang des Fahrstadions sowie den Besuch des CHIO Aachen-Maskottchens Karli freuen. Dieser bekam in diesem Jahr außerdem Gesellschaft von der ebenso kultigen Maus aus der „Sendung mit der Maus“ – ein Erlebnis für Klein und Groß.

Im Rahmen der Charity-Kooperation „Aktion Glücks-Bringer“ haben sich am Soerser Sonntag außerdem die vier Therapiehöfe aus der Region dem Publikum mit einem eigens zusammengestellten Programm präsentiert, während Spendensammler auf dem gesamten Turniergelände für diese Aktion sammelten.

Ein Publikumsmagnet war auch das „Internationale Turnier für traditionelle Anspannungen (CIAT)“, welches vom ALRV in Kooperation mit dem Deutschen Traditionsfahrer Verband e.V. (DTV) veranstaltet wurde. Bereits gestern präsentierten die Fahrer sich in stilvollen Kostümen auf ihren prunkvollen historischen Kutschen auf dem Aachener Markt. Heute folgte Teil zwei. Nach einer 15 Kilometer langen Streckenfahrt durch die Soers und Laurensberg konnten die Besucher im Fahrstadion die kombinierte Gehorsams- und Kegelfahrprüfung im Fahrstadion live erleben.


Neuss? Köln? Neuss.
Haarscharfe Entscheidung im Preis der Sparkasse

Aachen, 15. Juli 2017

Neuss Grimlinghausen versus Team NORKA vom VV Köln-Dünnwald – der Preis der Sparkasse im Gruppenvoltigieren geriet zu einem Zweikampf, wie er spannender nicht hätte sein können.  Am Ende setzten die Neusser sich mit 8,298 Punkten gegen das Kölner Team durch (8,216). Neuss siegte in der Pflicht, Köln in der Kür. Aber der Abstand in der zweiten Runde war gering mit 8,653 bzw. 8,675 Punkten. Platz drei ging wie im Vorjahr an die Gruppe C.I.M. Italy mit Hot Date Tek, longiert von Laura Carnabuci und 7,713 Punkten insgesamt.

Für Deutschlands Bundestrainerin Ursula Ramge war heute schon Mittags ein Festtag mit zwei solchen Gruppen: „Das waren ganz tolle Küren von beiden Teams!“, freute sie sich.  Die Neusser zelebrierten ihre Kür zum Thema „Alice im Wunderland“. Das Team NORKA setzte auf futuristisches Design. Beide turnten mit viel Risiko. Da stockte einem bei der einen oder anderen Hebefigur schon mal der Atem!

Während Neuss-Grimlinghausen mit Madita Schramm, Sophie Hofmann, Lara Schmitt, Mona Pavetic, Leon Huesgen sowie Pauline Riedl mehrheitlich Championatsneulinge an den Start gebracht hatte, turnten für Köln fast ausschließlich Athleten, die auch schon im Einzel oder Pas de deux Medaillen gewonnen haben: Thomas Brüsewitz, Torben Jacobs, Corinna Knauf, Jana Zelesny, Miro Rengel und Justin van Gerven. Das Team Neuss hat dieses Jahr eine komplett neue Besetzung in der Gruppe, aber mit Delia FRH an der Longe von Elisabeth Simon ein erfahrenes Pferd. Beim Team NORKA ist es umgekehrt – bewährtes Team, aber mit Picardo ein neues Pferd.

Angesichts dessen waren beide Mannschaftsführer äußerst zufrieden. Elisabeth Simon vom Team Neuss erklärte mit Blick auf ihr frisch zusammengestelltes Team: „Die Pflicht war super, besser können wir es im Moment noch nicht. Und wenn man den CHIO Aachen gewinnt, dann kann man ja nur happy sein!“ Patric Looser, einst selbst Weltmeister bei den Herren, betonte: „Wir sind sehr glücklich! Mit Picardo haben wir vorher nur ein einziges Mal trainiert. Angesichts dieser Minimalvorbereitung können wir auf unsere Leistung sehr stolz sein!“  Picardo war nicht das einzige Pferd, das heute ganz schön „an“ war.

Kein Wunder! Bis auf den letzten Platz waren die Tribünen besetzt und die Stimmung war großartig. Viele der Zuschauer sind quasi Stammgäste am CHIO-Voltigierwochenende. Fragt man sie, was sie zum Teil seit sechs, sieben Jahren jedes Jahr wieder nach Aachen zieht, kommt die Antwort prompt: „Der CHIO ist ein Muss, wenn man Pferdefreund ist!“ Und wenn man dann noch so großartigen Sport geboten bekommt, wie heute in der ersten Entscheidung im Preis der Sparkasse.

 

 

Pferd & Sinfonie 2017 – mehr davon, bitte!

Aachen, 15. Juli 2017

Das 13. Pferd & Sinfonie Konzert im Rahmen des CHIO Aachen steht unter einem besonderen Stern. Es ist zugleich der Abschied von Kazem Abdullah als Generalmusikdirektor der Stadt Aachen. Am Freitagabend zeigte der gebürtige US-Amerikaner, noch einmal warum er in Aachen nicht vergessen werden wird.

Auch heute Abend werden die Pferd & Sinfonie-Klänge das Deutsche Bank Stadion füllen. Schon das gestrige Konzert war ein voller Erfolg. Pünktlich zum Einlass hatte Petrus ein Einsehen und schickte Sonne statt Regen in die Soers. Das war nicht der einzige Wunsch, der an diesem Abend in Erfüllung ging.

Die Hälfte der diesjährigen Stücke konnten die Zuschauer nämlich mitbestimmen. Los ging es aber mit einer Hommage an die Heimat des Dirigenten, die USA. Und weil seine eigene musikalische Karriere einst in einem Spielmannszug begann, bildete ein solcher heute auch den Auftakt für diesen besonderen Abend. Auf dem Weg zum World Music Contest (WMC) macht der Spielmannszug Rödemis Halt in der Soers. Was dieses Ensemble den Zuschauern im Deutsche Bank Stadion geboten hat, war in der Tat weltmeisterlich. Im Gleichschritt marschieren, komplizierteste Choreografien in den Sand zaubern (Inspiration für die nächste Weihnachtsquadrille im Reitverein!) und dabei noch exzellent musizieren (unter anderem „Stars and Stripes Forever“ von John Philip Sousa) – beeindruckend!

Und so, wie der Tambourmajor seinen Spielmannszug dirigiert, so ließ die Österreicherin Kerstin Brein ihre Ponys tanzen. Quadrille ohne Reiter? Das geht! Zauberei? Gewissermaßen. Im Hintergrund zelebrierte das Aachener Sinfonieorchester nämlich die Titelmelodie des Zauberers von Oz, "Somewhere over the Rainbow". Den Gesangspart hatte keine Geringere als Sopranistin Emily Newton übernommen, die das Deutsche Bank Stadion spielend bis in den letzten Winkel mit ihrer glockenhellen Stimme ausfüllte. Und dann wurde es wild. Mit Quarter Horses und Harleys entführte Kazem Abdullah die Zuhörer musikalisch und speedtechnisch auf die Route 66. Diese legendäre Straße hatte Michael Dagherty einst dazu inspiriert, ein Musikstück zu schreiben, das so rasant ist, wie die Vorstellung der Cowboys und Motorräder gestern im Deutsche Bank-Stadion.

Aus Amerika kommt auch noch eine Pferderasse, mit der man hierzulande sonst kaum Berührungspunkte hat: die American Saddlebred Horses. Zu dem Jazzklassiker "Take the A train" von Billy Strayhorn bzw. Andres Reukauf stimmten sie darauf ein, was dann kommen sollte.  Als Arturo Márquez sich von kubanischen Rhythmen beflügeln ließ und den Danzon No. 2 schrieb, hätte er sich bestimmt nicht träumen lassen, wie hervorragend sein Werk sowohl zu zwei- wie auch zu vierbeinigen Tänzern passt. Aber die Barockpferde-Quadrille des Teams um die internationale Grand Prix-Reiterin Britta Rasche-Merkt und das A-Team des Tanzsportzentrums (TSZ) Aachen-Düsseldorf holten wirklich Kuba in die Soers.

Und wenn das musikalische Thema USA heißt, darf Hollywood nicht fehlen. Unter anderem der Soundtrack des cineastischen Evergreens „Rocky“ untermalte eine beeindruckende Vierspännerquadrille, bestehend aus vier Gespannen der internationalen Fahrer Daniel Würgler und Andreas Wintgens zusammen mit ihren Teams. 64 Hufe brachten das Deutsche Bank Stadion zu "Eye of the Tiger" zum Beben.  Für ungläubiges Staunen sorgten Anne Krüger und ihre Tochter Carla, die vom Sattel mithilfe ihrer perfekt ausgebildeten Hunde ihre Laufenten auf den Millimeter genau durch die Bahn dirigierten. Perfekte Zusammenarbeit zwischen Mensch und Tier, untermalt vom Klassiker der romantischen Musik schlechthin, Edvard Griegs "Peer Gynt".

Wenn Wunschkonzert, dann Beethoven! Seine Sinfonie Nr. 9 mit der "Ode an die Freude" durfte auch am gestrigen Abend nicht fehlen. Dazu ließ die erfolgreichste Dressurreiterin aller Zeiten, Isabell Werth, ihren erst zehnjährigen Sorento tanzen und stimmte damit schon mal auf den Deutsche Bank Preis in der kommenden Woche ein, wenn die besten Dressurreiter der Welt ihre Toppferde in der Grand Prix Kür präsentieren.

Aktuell regieren allerdings noch die Voltigierer in der Soers. Die bewiesen heute Abend Vielseitigkeit. Wer hätte gedacht, dass die Akrobaten nicht nur spielend leicht Flic-Flacs beherrschen, sondern auch noch passabel Fußball spielen? Zu Andreas Bouranis "Auf uns!" (es war eben ein Wunschkonzert), gesungen von Emily Newton boten die Voltis eine Kostprobe ihres athletischen Könnens, arrangiert rund um König Fußball.  Den Abschluss bildete der "Ritt der Walküren", für den das Team von Britta Rasche-Merkt noch einmal alles gegeben hat – inklusive Rettung der Brunhilde aus der Feuersbrunst. Nach dem Finale aller Mitwirkenden zu Pomp and Circumstances wurde das Publikum beseelt in den Abend entlassen. Danke, Kazem Abdullah!

 

 

Soerser Sonntag beim CHIO Aachen 2017

Aachen, 14. Juli 2017

Während für die weltbesten Voltigierer am 18. Juli die letzten Prüfungen beim CHIO Aachen 2017 anstehen, öffnet das CHIO Aachen-Village erstmalig seine Pforten. Denn auch dieses Jahr ist der traditionelle und äußerst beliebte „Soerser Sonntag“ Teil des Rahmenprogramms beim Weltfest des Pferdesports.

Diesen „Tag der offenen Tür“, zu dem jeder Interessierte bei freiem Eintritt eingeladen ist, rief der Aachen-Laurensberger Rennverein e. V. (ALRV) bereits 1998 ins Leben. Eigentlich war er nur als einmaliges Event gedacht. Gleich bei seiner Premiere kam er bei den Besuchern jedoch so gut an, dass er fester Bestandteil des CHIO Aachen wurde. Neben dem geöffneten CHIO Aachen-Village mit rund 200 internationalen Ausstellern und verschiedenen gastronomischen Angeboten wird auch ein kunterbuntes Showprogramm für die ganze Familie.

Los geht es um 11.30 Uhr mit einem festlichen ökumenischen Gottesdienst unter freiem Himmel im Deutsche Bank Stadion. Die offizielle Eröffnung des „Soerser Sonntags“ erfolgt um 13 Uhr auf dem Trainingsplatz Springen – der Startschuss für ein abwechslungsreiches und nicht alltägliches Programm: Deutsche Reitponys, töltende Isländer und Friesen, eine Show mit Pferden und Falken, ein Mini Traber Rennen, eine rasante Springquadrille, spannende Einblicke in das Training von Fahrpferden und Dog Agility mit Europameisterin Christian Kuko. Als weitere Highlights warten Ponyreiten, Kinderschminken, die Spiele- und Aktionsanhänger der Rheinischen Landjugend sowie der Besuch des CHIO Aachen-Maskottchens Karli auf die jungen Besucher. Karli bekommt in diesem Jahr außerdem Gesellschaft von der ebenso plüschigen und kultigen Maus aus der „Sendung mit der Maus“.

Im Rahmen der Charity-Kooperation „Aktion Glücks-Bringer“ werden sich am Soerser Sonntag außerdem die vier Therapiehöfe aus der Region dem Publikum präsentieren. Zudem werden auffällig orange gekleidete Spendensammler am Soerser Sonntag auf dem gesamten Turniergelände für diese Aktion sammeln.

Die größeren Turnierbesucher können sich beim diesjährigen Soerser Sonntag mit dem „Internationalen Turnier für traditionelle Anspannungen (CIAT)“ auf eine besondere Premiere freuen. Veranstaltet wird der Wettbewerb vom ALRV in Kooperation mit dem Deutschen Traditionsfahrer Verband e.V. (DTV). Nach der 15 Kilometer langen Streckenfahrt durch die Soers und Laurensberg ist ab 12.30 Uhr die kombinierte Gehorsams- und Kegelfahrprüfung im Fahrstadion live zu erleben.

 

 

Starker Auftakt für die deutschen Voltigierer

Aachen, 14. Juli 2017

Der Auftakt zum CHIO Aachen 2017 hätte aus deutscher Sicht nicht besser laufen können. Seit 2007 eröffnen die Voltigierer das Weltfest des Pferdesports am ersten Wochenende in der Albert-Vahle-Halle. Heute waren mit Pflicht und Technik zwei von drei Teilprüfungen im Preis der Sparkasse dran.

Bei Damen, Herren und Gruppen leuchtet Schwarz-Rot-Gold auf Rang 1. Für Bundestrainerin Ursula Ramge keine Überraschung: “Wir sind zum CHIO gefahren in dem Wissen, dass wir gut aufgestellt sind“, erklärte sie. Für die Voltigierer werden in Aachen auch die letzten Tickets für die anstehenden Europameisterschaften Anfang August in Österreich verteilt. Kein Wunder also, dass Janika Derks, die bei den Damen nach Pflicht und Technik in Führung liegt, sagt: „Auf Aachen bereiten wir uns noch fokussierter vor als sonst. Ziel ist es, noch einmal alles herauszuholen.“ Derks, die erst ihre zweite Saison in der Damenwertung turnt, ist das auf jeden Fall gelungen. Nach einem überlegenen Sieg in der Pflicht und Rang drei in der Technik auf Auxerre, longiert von Elisabeth Simon, hat sie in der Gesamtwertung mit 8,014 Punkten die Nase vorn.

Die aktuelle Weltcup-Siegerin, die Italienerin Anna Cavallaro mit Monaco Franze an der Longe von Nelson Vidoni, machte es genau umgekehrt und liegt nun mit 7,851 Zählern an zweiter Stelle. Sie lieferte die drittbeste Pflicht und trumpfte dann in der Technik auf. Die Punkte reichten zwar nicht, um an Derks vorbeizuziehen. Jedoch immerhin, um die weiteren drei deutschen Damen auf Abstand zu halten.Cavallaro dicht auf den Fersen ist Corinna Knauf auf Fabiola (Longe: Alexandra Knauf). Die 24-Jährige, die vor zwei Jahren hier in Aachen mit EM-Silber den größten Erfolg ihrer Karriere feierte, kam auf 7,834 Punkte. Vorjahressiegerin Kristina Boe leistete sich mit dem bewährten Don de la Mar (Longe: Winnie Schlüter) einen ärgerlichen, weil teuren Schnitzer als sie die Zeit ihrer Technikvorstellung  überzog und liegt nun an vierter Stelle (7,736). Sarah Kay und Sir Valentin (Longe: Dina Menke) rangieren auf Platz fünf (7,497).

Bei den Herren hat Vorjahressieger Thomas Brüsewitz auf Bigstar an der Longe von Irina Lenkeit mit 7,837 Punkten die Führung übernommen. Er gewann die Pflicht mit Abstand und animierte die Zuschauer auch in der Technik zu begeistertem Applaus. Dahinter rangiert Erik Oese mit 7,748 Punkten. Nachdem er in der Pflicht mit Calvador und Andreas Bäßler an der Longe „nur“ Fünfter war, setzte er in der Technik zur Aufholjagd an und gewann diesen Teil.Dritter ist momentan der Bruder des Führenden, Viktor Brüsewitz mit 7,618 Punkten nach zwei dritten Plätzen auf Don Filippo (Longe: Lisa Borgmann). Pech hatte Jannik Heiland auf Highlander (Longe: Winnie Schlüter), der nach Rang zwei in der Pflicht auch in der Technik ganz stark begann, dann aber am Ende stürzte. Damit fiel er mit nun 7,375 Punkten auf Rang fünf zurück hinter dem  Schweizer Lukas Heppler mit Cairo (Longe: Petra Cinerova, 7,507).

Auch bei den Teams geben die Deutschen den Ton an – mit Abstand! Herausragend präsentierte sich die Gruppe vom RSV Neuss-Grimlinghausen auf Delia mit Elisabeth Simon an der Longe. Mit 7,929 Punkten setzten die Neusser sich gegen die Dauerkonkurrenz vom Voltigierverein Köln-Dünnwald auf Picardo, longiert von Patric Looser, durch (7,756 Punkte). Die Kölner sind übrigens bereits gesetzt für die EM 2017. Auf Rang drei liegen derzeit die Italiener mit dem Team C.I.M. Italy auf Hot Date Tek (Longe: Laura Carnabuci,7,084 Punkte).

 

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